Seit gefühlten Jahrzehnten beschäftigen wir uns mit Pressearbeit im Sportbereich. Tausende Pressemitteilungen haben wir von Firmen, Veranstaltern und Athleten erhalten. Zu unserer Verwunderung geht die Qualität von Pressemitteilungen in eine unerwartete Richtung.

Nur etwa 10 Prozent der Pressemitteilungen die in unseren Posteingängen landen sind wirklich gut. Die restlichen Aussendungen lassen immer etwas vermissen. Um euch (und uns auch) das Leben leichter zu machen bringen wir heute eine kleine Checkliste für eine gute Pressemitteilung.

Die Checkliste für deine Pressemitteilung

Es muss sich um Neuigkeiten handeln
Wenn du im Moment nichts Neues zu sagen hast, dann … sag es nicht!
Eine Überschrift
Warum ist deine Geschichte für die Leser interessant? (Expertenrat: Wenn deine Überschrift nicht ansprechend ist, wird auch deine weitere Pressemitteilung nicht gelesen)
Eine kurze Zusammenfassung
Wenn du nun überlegst, wie lang eine „kurze“ Zusammenfassung ist, dann nimm dir eine Visitenkarten und schreibe mit einem Stift auf der Rückseite die Zusammenfassung deiner Pressemitteilung. Das ist mit „kurz“ gemeint. (Expertenrat: Wenn deine Zusammenfassung nicht ansprechend ist, wird auch deine weitere Pressemitteilung nicht gelesen)
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Werden in deiner Pressemitteilung alle W-Fragen beantwortet? Was? Wo? Wann? Wer? Wie? Und wenn möglich dann auch Warum?
Hintergrundinformationen
Deine Pressemitteilung sollte auch Hintergrundinformationen beinhaltet. Journalisten werden diese nicht vollumfänglich übernehmen, aber es hilft den Journalisten Zusammenhänge zu verstehen und deine Geschichte von mehreren Seiten betrachten zu können. So finden unterschiedliche Medien auch unterschiedliche Aufhänger für deine Geschichte.
Schränke dich mit Superlativen etwas ein
Ja, in der Pressemitteilung verkaufst du deine Geschichte von der besten Seite. Auch wenn Pressearbeit in den Bereich Marketing fällt, ist es keine Werbeaussendung. Wenn Wörter wie „fantastisch“ öfters vorkommen, wandert die Pressemitteilung oftmals direkt in den Papierkorb. Mit Aussagen wie „Beste Veranstaltung/Leistung überhaupt“ findest du auch keine Beachtung, denn wer sagt das nicht von seiner Veranstaltung/Leistung?
Schreibe in der dritten Person
Bitte, „Veranstalter XY organisiert am kommenden Wochenende…“ und nicht „Wir organisieren am kommenden Wochenende…“ Warum? Das erklären wir im nächsten Punkt.
Schreibe in gutem Deutsch
Journalisten sind entweder schrecklich faul oder in großem Stress. Oder sogar Beides! Als Journalisten sollten wir zwar nicht, aber wenn wir eine gut geschriebene Pressemitteilung erhalten, die wir mit „Kopieren und Einfügen“ übernehmen können erhalten, könnten wir diese Stellenweise übernehmen. Schreibe also in gutem Deutsch und hoffe auf einen stressigen Tag oder auf einen faulen Journalisten – oder auf eine Kombination aus beidem.
Verwende Zitate
So ersparst du den Journalisten Recherchearbeit. Inkludiere in deine Pressemitteilung vier bis fünf Zitate von Personen, die in deiner Pressemitteilung eine Geschichte spielen. Vergiss dabei nicht, ihre Rolle zu erklären und schreibe die Namen richtig!
Datum
Liegt das Datum deiner Geschichte mehr wie drei Tage in der Vergangenheit, wird die Pressemitteilung gleich in den Papierkorb wandern. Auch wenn in Printmedien „Nachrichten von gestern“ stehen – noch ältere Nachrichten haben aber selten einen Mehrwert für die Leser und werden daher aussortiert.
Photos
Photos sind enorm wichtig. Ohne Photos keine Geschichte. Wenn die Photos schlecht sind, wird deine Geschichte wahrscheinlich auch nicht erzählt. Mache es den Journalisten leicht, die Photos herunterzuladen. Binde sie nicht in Word Files ein, sondern mache einen Dropbox Ordner und stelle darin alle Photos zur Verfügung. Oder möchtest du mehrere 20 Mb große Photos einzeln herunterladen, um dann festzustellen, dass du sie nicht verwenden kannst?
Kontaktinformationen
Manchmal gibt es Rückfragen und Journalisten müssen Aspekte mit dir abklären. Wenn die Deadline näher rückt, ist es wichtig, dass du auch telefonisch erreichbar bist. Eine Telefonnummer in einer Pressemitteilung ist demnach äußerst wichtig. Und auch eine E-Mail-Adresse für Rückfragen – im besten Fall eine, die auch außerhalb der Geschäftszeiten abgerufen wird.
Pflege den Kontakt mit Journalisten
Wie möchtest du gerne kontaktiert werden? „Hallo XY, möchtest du nicht XYZ kaufen?“ Oder lieber „Hallo XY. Ich habe deine Tätigkeit schon länger verfolgt und interessiere mich für deine Geschichten im Magazin QWERT. Können wir uns vielleicht einmal zu einem dienstlichen Abendessen treffen?“